Die Nutzung von Facebook für politische Kampagnen ist zur Norm geworden. Sie können Wähler aus fast jedem Kanton, Bezirk oder jeder Stadt erreichen, Wähler, die sonst nicht auf einen Telefonanruf antworten oder an Ihre Tür klopfen würden. Etwa die Hälfte aller Schweizer (zunehmend auch ältere) nutzen Facebook. Zwei Blicke in aktuelle Statistiken sagen bereits viel über die Relevanz dieser Plattform für einen Wahlkampf aus:
Für die Schweiz existieren grösser angelegte Studien über das Nutzerverhalten auf Facebook bei Wahlen nicht in der Detailliertheit, wie es in anderen Ländern der Fall ist, allerdings kann man einige Tendenzen aus Studien anderer Länder herleiten und übertragen: Laut einer Umfrage von Pew Internet und American Life stimmen Facebook-Nutzer, die sich mit Politikern beschäftigen, mehr als doppelt so häufig bei den Wahlen tatsächlich ab wie Nicht-Facebook-Nutzer. Facebook-Nutzer haben auch eine um 78 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, ihre Freunde bei der Abstimmung zu beeinflussen. Mit mehr als 45 Prozent der schweizer Bürger, die auf Facebook aktiv sind, ist das ein riesiger potenzieller Wählerpool. Das Politico Magazine berichtete über ein Experiment des Politologen James Fowler am Wahltag. Fowler fand heraus, dass Facebooker-Nutzer während der Wahl 2010 rund 61 Millionen Gehen-Sie-zur-Wahl-Nachrichten lieferte, von denen er schätzte, dass sie die Wahlbeteiligung um 340.000 Stimmen erhöht hätten.
Der Artikel berichtete auch, dass in acht von neun Wahlkämpfen des US-Senats im vergangenen Jahr der Kandidat mit der engagierteren Facebook-Fan-Basis die Wahl gewann, und in den Wahlen zum US-Repräsentantenhaus 2012 wurden 20 der 33 wettbewerbsfähigsten Kampangen im ganzen Land von dem Kandidaten mit einem messbaren Vorteil beim Facebook-Engagement gewonnen. Die aktuelle Schweizer Presse geht in mehreren Artikeln darauf ein, dass sich diese Trends auch in der Schweiz manifestieren.
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